Herr Jacob, wie bereiten Sie Ihre Mannschaft mental auf das Kreis-Pokalfinale vor, besonders angesichts der Tatsache, dass Sie in den letzten beiden Begegnungen gegen die SG Schulzendorf verloren haben?
Thomas Jacob: Mental muss gar nicht so viel gemacht werden. Die Spieler sowie alle außenrum sind top motiviert und alle, die das Finale vor zwei Jahren miterlebt haben, wollen das tolle Erlebnis einfach erneut erleben. Wir können die Ergebnisse gegen Schulzendorf einordnen und wir wissen um unsere Stärken und Chancen.
Was sind Ihre Erwartungen an das Spiel am Sonntag und welche taktischen Änderungen planen Sie, um gegen den Kreisoberliga-Meister bestehen zu können?
Wir sind der Außenseiter an diesem Tag, aber wir haben die Spiele gegen Schulzendorf analysiert und werden hoffentlich die richtigen Schlüsse daraus gezogen haben.
Die letzten drei Ligaspiele verliefen nicht erfolgreich für Ihre Mannschaft. Wie beeinflusst dies Ihre Herangehensweise an das Pokalfinale?
Das würde ich so nicht unterschreiben. Sowohl ein Unentschieden gegen ein starkes Rangsdorf, als auch eines gegen spritzige Ludwigsfelder ist ok. Die Niederlage gegen Schulzendorf ist auch zu verkraften. Von daher beeinflussen diese Spiele uns nur marginal.
Wie geht die Mannschaft mit der Außenseiterrolle um und welche Stärken wollen Sie nutzen, um SG Schulzendorf zu überraschen?
Wir können mit der Außenseiterrolle gut umgehen und nehmen diese völlig an. Wenn wir die Stärken hier aufzählen würden, mit denen wir Schulzendorf überraschen wollen würden, wäre der Überraschungseffekt hinfällig.
Sie haben angekündigt, nach dem Endspiel als Trainer aufzuhören. Wie wirkt sich Ihre Entscheidung auf die Moral und Motivation Ihrer Spieler aus?
Da bin ich der falsche Ansprechpartner für die Antwort. Die Mannschaft hat mich sehr emotional in Ludwigsfelde verabschiedet und die Moral ist aus meiner Sicht absolut intakt. Wir konzentrieren uns voll auf das kommende Finale und alles Weitere wird sich zeigen.
Können Sie uns etwas über die besonderen Herausforderungen erzählen, denen sich Ihre Mannschaft diese Saison stellen musste und wie diese überwunden wurden?
Eine große Herausforderung, die sich über die letzten Jahre zieht, ist die ständig wechselnde Personaldecke. Woche für Woche ändert sich der Kader auf diversen Positionen. Durch die Breite im Kader und die Flexibilität der Spieler haben wir aber immer Lösungen dafür gefunden.
Welche taktischen Maßnahmen planen Sie gegen die starke Offensive der SG Schulzendorf, die Ihnen in den letzten beiden Spielen jeweils fünf Tore erzielte?
Die Offensive der Schulzendorfer völlig auszubremsen ist schwer. Wir versuchen dies aber.
Wie sehen Sie die Entwicklung Ihrer Mannschaft im Verlauf der Saison und welche Fortschritte haben Sie besonders beeindruckt?
Die Mannschaft war durchgehend – mit Ausnahme einiger Phasen – auf einem hohen Niveau unterwegs. Beeindruckend fand ich die Konstanz, die wir ab dem dritten Spieltag hatten. 16 Pflichtspiele waren wir ungeschlagen (15 Siege). Die Konstanz war ansonsten, auch durch den stetigen Personalwechsel, unsere Schwäche und zeigt eine Entwicklung der Reife der Mannschaft.
Welche Spieler sind für Sie die Schlüsselakteure im bevorstehenden Finale und warum?
Patrick Kroll ist in einer starken Schulzendorfer Mannschaft hervorzuheben. Vermutlich wird er der Schlüsselspieler oder sein Gegenspieler auf unserer Seite. Aber insgesamt treffen zwei qualitativ homogene Mannschaften aufeinander, sodass die Schlüsselspielerrolle vorab nicht zu beantworten ist.
Wie wichtig ist das Kreis-Pokalfinale für die Mannschaft und den Verein insgesamt?
In der Mannschaft ist der Stellenwert immens hoch. Alle freuen sich auf das Finale und fiebern diesem entgegen. Auch der Verein freut sich darauf. Es ist aber neben den Frauen- und E-Jugendfinalen eines von dreien.
Welche Rolle spielt die Unterstützung der Fans für Ihre Mannschaft, besonders in so einem entscheidenden Spiel?
Die Fans sind sehr wichtig für uns. Wir hoffen auf eine große Unterstützung, welche uns beflügeln kann. Wir haben vor zwei Jahren so einen tollen Support erhalten, dass wir bärenstark agiert haben und es bei allen Beteiligten beim Gedanken daran noch heute ein Lächeln auf das Gesicht zaubert.
Wie hat sich die Zusammenarbeit mit Ihrem Trainerteam und den Vereinsverantwortlichen in dieser Saison gestaltet?
Sehr gut. Mit meinem Co-Trainer Ben Weidemüller habe ich jederzeit toll zusammengearbeitet und er war eine super Unterstützung. Auch die Arbeit mit den Vereinsoffiziellen verlief immer weitgehend reibungslos und gut.
Welche langfristigen Ziele hatten Sie für die Mannschaft, und glauben Sie, dass diese Ziele erreicht wurden?
Wir haben uns vor der Saison Ziele gesetzt und zwei von dreien haben wir erreicht. Eines war das Erreichen des Pokalfinals, eines Platz drei in der Liga und eines eine Trainingsbeteiligung von über 12 Spielern im Schnitt pro Einheit. Wir sind ‚nur‘ vierter geworden, aber dennoch war es eine erfolgreiche Saison. Noch langfristiger wollten wir uns weiterentwickeln und uns als Topmannschaft in der KOL etablieren. Aus meiner Sicht ist es uns gelungen.
Abschließend, was sind Ihre persönlichen Ziele für das Endspiel und wie möchten Sie Ihre Trainerkarriere bei Eintracht Miersdorf/Zeuthen II beenden?
Ziel ist der Sieg im Finale. Und das wäre ein toller Abschied von dieser klasse Truppe nach sieben Jahren.
Wie planen Sie, Ihre Zeit nach dem Rücktritt als Trainer zu verbringen, und bleiben Sie dem Fußball in irgendeiner Form verbunden?
Die Familie bekommt mehr Zeit. Diese hat mich über Jahre unterstützt und es sich einfach verdient mehr Family Time zu erhalten. Mit dem Fußball bleibe ich in naher Zukunft nur als Fan verbunden. Gerade am Wüstemarker Weg wird man mich des Öfteren mal sehen.
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