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Erntebilanz 2024: Herausforderungen und Chancen für die Bauern im Landkreis Dahme-Spreewald

Regionales
  • Erstellt: 05.09.2024 / 13:00 Uhr von EB
Inmitten des ländlichen Raums in Brandenburg, besonders im Landkreis Dahme-Spreewald, haben die landwirtschaftlichen Betriebe auch in diesem Jahr mit extremen Wetterbedingungen zu kämpfen gehabt. Agrarminister Axel Vogel stellte die Erntebilanz 2024 im Rahmen einer Veranstaltung in Turnow-Preilack vor und betonte die Bedeutung gezielter Unterstützung und langfristiger Anpassungsstrategien auch für die Landwirte in der Region.

Wetterextreme prägen die Ernteergebnisse

Wie in vielen Teilen Brandenburgs hatten auch die Bauern im Landkreis Dahme-Spreewald mit den Auswirkungen von Frühjahrsfrösten, Starkregen und Trockenheit zu kämpfen. Besonders der Obstanbau wurde von unerwartetem Frost stark getroffen. „Einige Betriebe im Obstbau verzeichneten immense Ernteeinbußen, und in manchen Fällen fielen ganze Ernten aus“, sagte Agrarminister Axel Vogel. Um die betroffenen Landwirte zu unterstützen, wurde die Richtlinie „Frosthilfen 2024“ verabschiedet, die finanzielle Hilfen in Höhe von bis zu 80 Prozent der Schäden vorsieht.

Neben den Frostschäden litt auch der Getreideanbau unter ungünstigen Wetterbedingungen. Starkregen führte zu Staunässe, während Trockenheit in der Blütephase das Wachstum vieler Kulturen beeinträchtigte. Trotz dieser Herausforderungen konnten die Landwirte im Landkreis Dahme-Spreewald einige Fortschritte verzeichnen, vor allem beim Anbau von Leguminosen, deren Ernte leicht überdurchschnittlich ausfiel.

Förderung und Anpassung an Klimaveränderungen

Um langfristig auf die Auswirkungen des Klimawandels vorbereitet zu sein, unterstützt das Land Brandenburg die Betriebe im Landkreis Dahme-Spreewald dabei, entsprechende Anpassungsmaßnahmen zu ergreifen. Dies umfasst den Bau von Regen- oder Wasserrückhaltebecken sowie den Einsatz von Frostschutzberegnungstechniken. Zusätzlich werden Mehrgefahrenversicherungen im Obst- und Gartenbau gefördert, um den Bauern eine finanzielle Absicherung gegen zukünftige Ernteverluste zu bieten.

Minister Vogel betonte, dass nicht jedes Jahr finanzielle Hilfen gewährt werden könnten und dass die Betriebe selbst Verantwortung übernehmen müssten. „Unser Ziel ist es, die Landwirte in der Region so zu unterstützen, dass sie langfristig besser auf die sich verändernden klimatischen Bedingungen vorbereitet sind“, sagte der Minister.

Erfolg durch Ökoregelungen und regionale Vermarktung

Trotz der schwierigen Bedingungen gibt es auch positive Entwicklungen. Die Anbaufläche von Leguminosen, wie Erbsen und Bohnen, ist in Brandenburg – und auch im Landkreis Dahme-Spreewald – von 24.000 Hektar im Jahr 2023 auf 31.700 Hektar im Jahr 2024 gestiegen. Dies ist vor allem auf die gute Inanspruchnahme der Ökoregelungen zurückzuführen. Diese fördern umweltfreundliche Anbaumethoden und tragen dazu bei, dass die Landwirte die sinkenden Direktzahlungen teilweise kompensieren können.

Ein weiterer Schwerpunkt der Landesregierung ist die Stärkung der regionalen Wertschöpfung. Mit der Agrarmarketing-Kampagne „Deine Wahl ist regional“ sollen hochwertige Produkte aus Brandenburg direkt an die Verbraucher gebracht werden. Auch für die Bauern im Landkreis Dahme-Spreewald eröffnet dies neue Vermarktungsmöglichkeiten. „Wir wollen die regionale Landwirtschaft fördern und die Nachfrage nach heimischen Produkten weiter steigern“, erklärte Vogel. Für die Einführung und Umsetzung eines Qualitätszeichens für Brandenburger Produkte stehen 2023 und 2024 insgesamt 1 Million Euro zur Verfügung.

Bürokratieabbau im Fokus

Neben den klimatischen Herausforderungen beschäftigen die Landwirte im Landkreis Dahme-Spreewald auch die zunehmenden bürokratischen Anforderungen. Viele Bauern beklagten die komplexen Antragsverfahren und die Unsicherheiten im Markt. Minister Vogel zeigte Verständnis für diese Sorgen und betonte, dass die Landesregierung auf allen Ebenen daran arbeite, Erleichterungen im bürokratischen Bereich zu schaffen.

Erste Fortschritte sind bereits sichtbar: Eine erleichterte Antragstellung für Agrarsubventionen und eine verbesserte Unterstützung bei der Eingabe von Antragsdaten sollen den Verwaltungsaufwand für die Landwirte reduzieren. Zudem wurde mit einem Erlass an die Landwirtschaftsämter die digitale Anzeige von Pachtverträgen geregelt. „Wir sind im ständigen Dialog mit den Landwirten, um praktische Lösungen zu finden, die den Betrieb der Bauernhöfe in Dahme-Spreewald und ganz Brandenburg erleichtern“, so Vogel.

Ausblick: Stabilität und Zukunftssicherung

Die Erntebilanz 2024 zeigt, dass die Bauern im Landkreis Dahme-Spreewald vor großen Herausforderungen stehen, aber auch Chancen ergreifen können. Durch gezielte finanzielle Unterstützung, die Förderung von Klimaanpassungsmaßnahmen und den Ausbau regionaler Vermarktungsstrategien wird versucht, die Landwirtschaft in der Region zukunftssicher zu gestalten. Die Landesregierung bleibt im Austausch mit den Betrieben und arbeitet daran, die Rahmenbedingungen für eine nachhaltige und widerstandsfähige Landwirtschaft zu schaffen.

Bilder

Agrarminister Axel Vogel (2.v.r.) bei der Vorstellung der Erntebilanz. Foto: MLUK
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