Seit mehreren Tagen kämpft das THW Ortsverband Lübben – Spreewald an vorderster Front gegen die steigenden Wassermassen an der Oder und Neiße. Gemeinsam mit anderen Ortsverbänden und zahlreichen Helfern aus der Region arbeitet das Team daran, die betroffenen Gebiete vor den Fluten zu schützen. Der Einsatz, der ursprünglich bis zum Wochenende andauern soll, hat bereits erste Erfolge gezeigt, dennoch bleibt die Lage kritisch.
Alarmstufe 4 – Höchste Bereitschaft in Eisenhüttenstadt
Bereits vor zwei Tagen rückte die Bergungsgruppe und die Fachgruppe N des THW Lübben nach Eisenhüttenstadt aus. Der Auftrag: Einen Sandsackfüllplatz betreiben und die gefüllten Sandsäcke an die Einsatzstellen im Landkreis Oder-Spree transportieren. Dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit dem Ortsverband Eberswalde. „Unsere Teams arbeiten seit Beginn des Einsatzes auf Hochtouren“, erklärt Franz Pieter, Pressesprecher des THW Lübben. „Wir setzen alles daran, die Region vor den Wassermassen zu schützen.“
Die Alarmstufe 4, die aufgrund der dramatisch ansteigenden Pegelstände ausgerufen wurde, bedeutet höchste Bereitschaft. Allein in der ersten Nachtschicht füllten die THW-Kräfte 10.000 Sandsäcke. Diese wurden umgehend an kritische Punkte entlang der Flüsse geliefert, um drohende Überflutungen zu verhindern.
Großeinsatz mit überregionaler Unterstützung
Der Sandsackfüllplatz in Eisenhüttenstadt wird rund um die Uhr von THW-Einheiten aus ganz Deutschland betrieben. Neben den Ortsverbänden aus Brandenburg, wie Frankfurt (Oder), Fürstenwalde und Prenzlau, erhalten die lokalen Einsatzkräfte Unterstützung aus Berlin, Lübeck und sogar aus dem hohen Norden. „Die Zusammenarbeit funktioniert reibungslos“, so Pieter weiter. „Es ist beeindruckend zu sehen, wie alle Hand in Hand arbeiten, um die Bevölkerung zu schützen.“
Ebenfalls beteiligt ist die Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen des THW Lübben, deren Großpumpe, die ursprünglich für eine Ausbildung in Wittenberge vorgesehen war, zurückbeordert wurde. „Die Lage hat sich so schnell verschärft, dass wir sofort handeln mussten. Die Großpumpe ist nun einsatzbereit und kann jederzeit zur Eindämmung der Fluten eingesetzt werden“, erklärt Pieter.
Der Kampf gegen die Zeit
Während die Einsatzkräfte rund um die Uhr im Einsatz sind, bleibt die Lage angespannt. Besonders in den Bereichen um Frankfurt (Oder) und Eisenhüttenstadt stehen die Helfer unter Druck, da der Wasserpegel weiterhin steigt. Erste Sickerstellen an den Deichen bereiten den Einsatzkräften zusätzliche Sorgen.
Die Scheitelwelle des Hochwassers wird für den morgigen Tag erwartet. Die Hoffnung liegt darauf, dass die Pegelstände nach Erreichen des Höchststandes wieder sinken und sich die Situation ab Donnerstag entspannt. Doch bis dahin bleibt für die THW-Einsatzkräfte in Eisenhüttenstadt keine Zeit zum Ausruhen.
„Wir sind bereit, so lange es nötig ist“
Der Einsatz des THW Lübben wird voraussichtlich bis Sonntag andauern, doch Franz Pieter stellt klar: „Wir sind bereit, so lange es nötig ist. Die Sicherheit der Menschen hat für uns oberste Priorität. Und solange die Wassermassen unsere Unterstützung erfordern, werden wir vor Ort sein und helfen.“
Mit der unermüdlichen Arbeit des THW und der hohen Einsatzbereitschaft aller Helfer hoffen die betroffenen Gebiete an der Neiße, dass sie von den schlimmsten Flutschäden verschont bleiben.
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