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Erhalt und Pflege seltener Biotope im Naturpark Dahme-Heideseen

Regionales
  • Erstellt: 13.11.2024 / 07:10 Uhr von EB
Der Naturpark Dahme-Heideseen ist ein wahres Paradies für Naturliebhaber und ein bedeutendes Rückzugsgebiet für viele bedrohte Pflanzen- und Tierarten. Doch wie jedes empfindliche Ökosystem benötigt auch dieser Naturpark kontinuierliche Pflege, um die Artenvielfalt und die einzigartigen Lebensräume zu erhalten.

Ein herausragendes Beispiel für den erfolgreichen Naturschutz im Park ist der jüngste gemeinsame Arbeitseinsatz, bei dem Mitarbeiter der Stiftung Naturschutzfonds Brandenburg, des Landesbetriebs Forst, der Naturwacht und der Naturparkverwaltung Hand in Hand arbeiteten.

Pflege der Feuchtwiese am Mahnigsee-Dahmetal

Im Zentrum des Einsatzes stand die Pflege einer Feuchtwiese im Naturschutz- und FFH-Gebiet „Mahnigsee-Dahmetal“, einem Gebiet von herausragender Bedeutung für den Naturpark. Hier wurden 2020 vorgezogene Pflanzen der zarten Prachtnelke (Dianthus superbus) in den Boden gesetzt. Diese Pflanzenart ist in Deutschland besonders gefährdet und wird auf der Roten Liste als gefährdet geführt. Die Feuchtwiese bietet Lebensraum für typische Arten wie das Knabenkraut oder die Kuckuckslichtnelke, die allesamt auf viel Licht angewiesen sind. Die Offenhaltung dieser Wiese ist daher entscheidend für das Überleben dieser seltenen Arten. Die 500 Jungpflanzen der Prachtnelke wurden im Rahmen des LIFE-Projekts „Feuchtwälder“ aus Samen aus der Region angezogen und gepflanzt.

Vielfältige Maßnahmen zur Erhaltung seltener Sandflächen

Doch der Einsatz im Naturpark ging über die Pflege der Feuchtwiese hinaus. Auf zwei weiteren Flächen am Grubensee bei Limsdorf stand das Mahd- und Entbuschungsprogramm im Mittelpunkt. Diese Flächen sind zwar keine Feuchtwiesen, doch auch hier wurde durch gezielte Pflege die Grundlage für den Erhalt seltener Biotope geschaffen. Im Rahmen des LIFE-Projekts „Sandrasen“ wurden 2019 Kiefernwälder aufgelichtet und Oberboden abgetragen, wodurch lichtdurchflutete Sandflächen entstanden. Diese offenen Sandflächen bieten nun neuen Lebensraum für trockenliebende Pflanzenarten. Besonders bemerkenswert ist der Anbau von Pflanzen wie dem Steppen-Lieschgras (Phleum phleoides), dem Blaugrünen Schillergras (Koeleria glauca) und dem Ohrlöffel-Leimkraut (Silene otites), die in der Region zunehmend rar werden. Sie wurden in die sandigen Flächen ausgesät, um dort eine neue Population zu etablieren.

Nachhaltiger Naturschutz im Naturpark

Durch solche regelmäßigen Arbeitseinsätze wird nicht nur die Artenvielfalt im Naturpark Dahme-Heideseen gesichert, sondern auch die Lebensräume für viele bedrohte Pflanzenarten langfristig erhalten. Die Zusammenarbeit der verschiedenen Naturschutzorganisationen, die in den Projekten aktiv sind, zeigt eindrucksvoll, wie durch gezielte, gemeinsame Anstrengungen die Natur nachhaltig geschützt werden kann. Diese Arbeitseinsätze sind ein unverzichtbarer Bestandteil des Naturschutzes im Dahme-Seen-Gebiet und ein Paradebeispiel für erfolgreichen und praktischen Umweltschutz.

Fazit: Ein Modell für den Naturschutz

Der Naturpark Dahme-Heideseen ist ein Vorbild für nachhaltigen Naturschutz. Die regelmäßigen Pflegeeinsätze sind entscheidend, um die seltenen Biotope des Gebiets zu bewahren und den bedrohten Arten, wie der Prachtnelke und anderen Pflanzen der Feuchtwiesen und Sandflächen, ein Überleben zu ermöglichen. Die ergriffenen Maßnahmen stellen sicher, dass auch zukünftige Generationen die Schönheit und Vielfalt dieses einzigartigen Naturraums genießen können.

Bilder

Foto: Naturpark Dahme-Heideseen
Foto: Naturpark Dahme-Heideseen
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