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Streik bei Verdi: Zehn städtische Kitas in Königs Wusterhausen betroffen
Stadtgeschehen
Erstellt: 14.02.2025 / 11:00 Uhr von PS
Am Montag, dem 17. Februar, müssen zahlreiche Eltern in Königs Wusterhausen improvisieren: Zehn der städtischen Kindertagesstätten bleiben aufgrund eines Streikaufrufs der Gewerkschaft Verdi geschlossen. Eine Notbetreuung kann nicht angeboten werden.
Die Stadtverwaltung sieht sich gezwungen, die betroffenen Einrichtungen zu schließen, da sich eine große Anzahl der Beschäftigten dem Streik angeschlossen hat und der reguläre Betrieb nicht aufrechterhalten werden kann.
Diese Kitas sind betroffen
Eltern wurden bereits seit Donnerstagnachmittag über die Leandoo-App und direkt in den Einrichtungen über den bevorstehenden Streik informiert. Folgende Kitas bleiben geschlossen:
Hort Niederlehme
Hort Zernsdorf
Kita Kleine Pfefferkörner
Kita Knirpsenstadt
Kita Räuberberg
Kita Schatzkiste
Kita Steinbergwichtel
Kita Waldhaus
Kita Zernsdorfer Rübchen
Kita Zwergenstadt
Weiterhin geöffnet bleiben hingegen:
Hort Am Zeesener See
Hort Senzig
Hort Siebenstein
Kita Pumuckl
Kita Spatzennest
Warum wird gestreikt?
Die Gewerkschaft Verdi ruft ihre Mitglieder derzeit bundesweit zu Warnstreiks im öffentlichen Dienst auf. Hintergrund sind die laufenden Tarifverhandlungen, in denen Verdi eine deutliche Verbesserung der Arbeitsbedingungen sowie höhere Löhne für die Beschäftigten fordert. Gerade in der frühkindlichen Bildung sind die Arbeitsbelastungen hoch – viele Erzieherinnen und Erzieher klagen über Personalmangel, hohe Verantwortung und zu geringe Bezahlung.
Verdi fordert unter anderem eine Erhöhung der Gehälter um 10,5 Prozent, mindestens jedoch 500 Euro mehr im Monat. Die kommunalen Arbeitgeber halten diese Forderung für überzogen und verweisen auf die angespannte Haushaltslage vieler Städte und Gemeinden. Die Verhandlungen verlaufen bisher ergebnislos, sodass weitere Streiks in den kommenden Wochen nicht ausgeschlossen sind.
Eltern zwischen Verständnis und Frustration
Die Reaktionen der betroffenen Eltern sind gespalten. Während viele Verständnis für die Forderungen der Erzieherinnen und Erzieher zeigen, sorgt die kurzfristige Schließung der Kitas für große Herausforderungen. Insbesondere berufstätige Eltern stehen vor der schwierigen Aufgabe, kurzfristig eine alternative Betreuung für ihre Kinder zu organisieren.
Ein Vater aus Zernsdorf äußert sich verärgert: „Ich habe volles Verständnis für bessere Arbeitsbedingungen, aber wenn meine Frau und ich kurzfristig eine Betreuung suchen müssen, wird es schwierig.“ Eine andere Mutter hingegen zeigt sich solidarisch: „Gute Betreuung braucht gute Arbeitsbedingungen. Wenn das der einzige Weg ist, etwas zu erreichen, dann unterstütze ich den Streik.“
Wie geht es weiter?
Ob und wann eine Einigung in den Tarifverhandlungen erzielt wird, ist derzeit ungewiss. Sollte es zu keiner Annäherung kommen, könnten weitere Streiks drohen – mit möglicherweise noch größeren Auswirkungen für Eltern, Kinder und die betroffenen Kitas. Verdi hat bereits angekündigt, den Druck auf die Arbeitgeber weiter zu erhöhen, sollte es keine zufriedenstellenden Angebote geben.
Für Montag steht jedoch fest: Viele Familien in Königs Wusterhausen müssen improvisieren.
Bilder
Auch der Hort in Niederlehme bleibt geschlossen. Foto: Stadt KW
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