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Steigende Waldbrandgefahr in Brandenburg: Dahme-Spreewald besonders betroffen

Regionales
  • Erstellt: 08.03.2025 / 10:00 Uhr von PS
Die anhaltende Trockenheit und hohe Temperaturen sorgen für eine steigende Waldbrandgefahr in Brandenburg. Besonders in den Landkreisen Dahme-Spreewald, Teltow-Fläming und Oder-Spree wurde die zweithöchste Warnstufe (Stufe 4) ausgerufen.

Das bedeutet: Die Gefahr eines Feuers ist erheblich. Das Umweltministerium mahnt zur Vorsicht und appelliert an die Bevölkerung, umsichtig zu handeln, um Brände zu vermeiden.

Warum steigt die Waldbrandgefahr?

Brandenburg gehört zu den waldbrandgefährdetsten Regionen Deutschlands. Die sandigen Böden trocknen schnell aus, und der hohe Anteil an Kiefernwäldern – die besonders leicht entzündlich sind – begünstigt die Entstehung von Feuern. Hinzu kommen derzeit viele Sonnenstunden, starke Winde und ausbleibender Regen, die das Risiko zusätzlich verschärfen. Die aktuellen Wetterprognosen deuten darauf hin, dass die Trockenperiode mindestens bis zum Wochenende anhalten wird.

Landkreis Dahme-Spreewald – ein Hotspot für Waldbrände

Besonders der Landkreis Dahme-Spreewald ist immer wieder von Bränden betroffen. In den vergangenen Jahren gab es mehrere größere Waldbrände in der Region:

Mai 2024: In Briesen brannten rund 8.000 Quadratmeter Waldfläche, bevor die Feuerwehr das Feuer unter Kontrolle bringen konnte.

August 2024: Nahe Rietzneuendorf-Staakow standen etwa 30.000 Quadratmeter Waldboden in Flammen. Starker Wind erschwerte die Löscharbeiten.

Lieberoser Heide: In diesem ehemaligen Truppenübungsplatz-Gebiet kommt es immer wieder zu großflächigen Waldbränden, die durch alte Munitionsreste besonders gefährlich sind. Ein Feuer aus dem Sommer 2024 schwelt bis heute unter der Erdoberfläche.

Auswirkungen von Waldbränden auf Natur und Wirtschaft

Waldbrände haben verheerende Folgen für die Umwelt. Sie zerstören Lebensräume zahlreicher Tier- und Pflanzenarten, setzen große Mengen CO₂ frei und tragen zur Luftverschmutzung bei. Auch wirtschaftlich sind die Schäden enorm: Die Kosten für Löscharbeiten, Wiederaufforstung und die Verluste in der Holz- und Tourismusbranche gehen schnell in die Millionenhöhe. Zudem sind betroffene Regionen oft für Jahre unbewohnbar, weil sich der Boden nur langsam regeneriert.

Moderne Technik im Kampf gegen Waldbrände

Um Brände frühzeitig zu erkennen, setzt Brandenburg auf ein Netzwerk aus 106 Sensoren, die Rauchentwicklung in den Wäldern erfassen und die Einsatzkräfte alarmieren. Zudem kooperiert das Land mit Sachsen-Anhalt, um Daten gemeinsam auszuwerten und schneller auf Brandherde zu reagieren.

Wie kann man Brände vermeiden?

Da über 90 Prozent aller Waldbrände durch menschliches Fehlverhalten entstehen, ist Vorsicht das oberste Gebot. Das Umweltministerium erinnert daran:

Kein offenes Feuer im Wald oder in der Nähe von trockenen Wiesen entzünden.

Zigarettenstummel nicht achtlos wegwerfen.

Parkende Autos nicht auf trockenem Gras abstellen, da heiße Katalysatoren Feuer auslösen können.

Waldwege für Einsatzfahrzeuge freihalten.

Die aktuellen Entwicklungen zeigen: Jeder Einzelne kann dazu beitragen, die Gefahr von Waldbränden zu reduzieren. Wer verdächtige Rauchentwicklungen sieht, sollte umgehend die Feuerwehr unter der Notrufnummer 112 informieren.

Bilder

Foto: Landesbetrieb Forst Brandenburg
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