Druck vor der dritten Verhandlungsrunde steigt
Die Gewerkschaft ver.di verschärft den Ton und ruft kurz vor der entscheidenden dritten Verhandlungsrunde im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes erneut zum Warnstreik auf. Am Freitag, den 14. März, werden zahlreiche Kommunalverwaltungen und öffentliche Einrichtungen in Brandenburg bestreikt – darunter auch viele im Landkreis Dahme-Spreewald. Die Gewerkschaft reagiert damit auf die bisherige Verweigerungshaltung der Arbeitgeber, die noch kein Angebot vorgelegt haben.
„Unter den Beschäftigten herrscht maximale Verärgerung“, erklärte ver.di-Vorsitzender Frank Werneke. „Die öffentlichen Arbeitgeber sollten wissen, dass wir durchsetzungsfähig sind.“
Streik trifft Verwaltung, Kitas und Sparkassen
Auch im Landkreis Dahme-Spreewald legen zahlreiche Beschäftigte ihre Arbeit nieder. Betroffen sind:
Kreisverwaltung Dahme-Spreewald
Kommunale Einrichtungen wie Kitas und Horte
Jobcenter und Agentur für Arbeit
Sparkassen und Deutsche Rentenversicherung
Knappschaft-Bahn-See
Während Rettungsdienste, Feuerwehr und die Rettungsleitstelle Lausitz von den Arbeitsniederlegungen ausgenommen sind, könnte es in anderen Bereichen zu deutlichen Einschränkungen kommen. Eltern müssen sich auf geschlossene oder nur eingeschränkt geöffnete Kitas und Horte einstellen, und auch Bürgerdienste der Kreisverwaltung werden voraussichtlich nur eingeschränkt erreichbar sein.
Tarifforderungen: Mehr Geld für die Beschäftigten
Die Beschäftigten im öffentlichen Dienst fordern eine spürbare Erhöhung ihrer Gehälter. Angesichts steigender Lebenshaltungskosten und der hohen Inflation verlangt ver.di eine lineare Erhöhung um 10,5 Prozent, mindestens jedoch 500 Euro mehr pro Monat. Besonders im kommunalen Bereich, in dem viele Angestellte niedrige oder mittlere Einkommen beziehen, sehen die Gewerkschaftsvertreter akuten Handlungsbedarf.
„Die Kolleginnen und Kollegen in der Verwaltung, den sozialen Einrichtungen und öffentlichen Betrieben leisten eine enorme Arbeit und müssen endlich angemessen entlohnt werden“, betont Benjamin Roscher, stellvertretender ver.di-Landesbezirksleiter für Berlin-Brandenburg.
Höhepunkt: Große Kundgebung in Potsdam
Neben den Arbeitsniederlegungen im Landkreis Dahme-Spreewald findet am 14. März in Potsdam die zentrale Streikkundgebung statt. Ab 10:00 Uhr versammeln sich die Streikenden auf dem Platz am Neuen Lustgarten, bevor der Demonstrationszug zum Luftschiffhafen zieht, wo ab 12:00 Uhr die Abschlusskundgebung stattfindet.
Die Erwartungen an die Verhandlungsrunde sind hoch – doch ob die Arbeitgeber ein akzeptables Angebot vorlegen, bleibt abzuwarten. Klar ist: Sollte es erneut zu keiner Einigung kommen, drohen weitere Streiks, die auch den Landkreis Dahme-Spreewald noch stärker treffen könnten.
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