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Neuer Schulstandort in Bestensee: Mehrgenerationenhaus wird die neue Oberschule

Politik
  • Erstellt: 11.03.2025 / 11:05 Uhr von PS
Die Suche nach einem geeigneten Standort für die geplante Oberschule in Bestensee geht in die nächste Runde. Die Zeit drängt, denn bis zum Schuljahr 2026/27 muss die Schule fertig sein. Während sich die Kreisverwaltung ursprünglich auf das Gelände des ehemaligen Technologie- und Bildungszentrums (TBZ) in Pätz konzentrierte, schlägt die Gemeindevertretung das Mehrgenerationenhaus (MGH) in Bestensee als Alternative vor.

Der Eigentümer, der Arbeitslosenverband Brandenburg (ALV), zeigt sich gesprächsbereit.

Entscheidungsdruck wächst

Der Landkreis Dahme-Spreewald (LDS) plant eine vierzügige Oberschule in der Region Bestensee. Die bisher angedachte Interimslösung in Königs Wusterhausen reicht nur bis zum Schuljahr 2025/26. Der Kreis hat den Standort Pätz verworfen und folgt auch dem Wunsch der Gemeinde Bestensee. Während die Kreisverwaltung weiterhin eine Einigung mit der Eigentümerin des TBZ in Pätz anstrebte, wünschte die Gemeindevertretung mehrheitlich eine Prüfung des Mehrgenerationenhauses als mögliche Alternative.

Viele Gemeindevertreter befürchten, dass Bestensee bei weiteren Verzögerungen im Entscheidungsprozess als Schulstandort ganz aus der Planung fallen könnte. Annette Lehmann (UBBP), langjährige Befürworterin eines Schulbaus in Bestensee, betont, dass es wichtig sei, zügig eine Entscheidung zu treffen, um eine Verlagerung des Projekts nach Königs Wusterhausen zu vermeiden.

Kritik am Standort Pätz

Die Alternative in Pätz wird insbesondere von der AfD Bestensee kritisch betrachtet. Ein Sprecher der Partei äußerte Bedenken, dass die geplante Investition von 30 Millionen Euro problematisch sei, da die Schule in einem Mietobjekt untergebracht wäre, das nach 20 Jahren nicht mehr zur Verfügung stehe. Zudem seien die räumlichen Bedingungen nicht optimal, da keine Sporthalle vorhanden wäre und die Schule in unmittelbarer Nähe zu einer Asylbewerberunterkunft läge.

Ein AfD-Sprecher erklärte, dass der Standort neben dem Asylbewerberheim zu einem erhöhten Risiko und damit höherem Schutzbedürfnis für die Kinder führen könnte. Oliver Calov (AfD), einer der Antragsteller des Gemeindevorstandes, schlug vor, dass der Kreis stattdessen das Mehrgenerationenhaus erwerben und zur Oberschule umbauen solle. Selbst wenn die Schule in 20 Jahren nicht mehr benötigt werde, hätte die Gemeinde dann ein saniertes Gebäude, das weiterhin genutzt werden könne.

Mehrgenerationenhaus als mögliche Lösung

Das Mehrgenerationenhaus in der Waldstraße hat bereits eine schulische Vergangenheit, da es bis 2004 als Grundschule genutzt wurde. Diese Nutzung wurde im Grundbuch nie geändert, was eine zukünftige Nutzung als Oberschule ebenfalls erleichtern würde. Gemeindevertreter betonen die zentrale Lage, die bessere Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr und die vorhandenen kommunalen Flächen rund um das Gebäude. Die Nutzung als Schule sei daher naheliegend, auch wenn bestimmte Anpassungen notwendig wären.

Einst wurde das Gelände hinter dem MGH bereits im Rahmen einer Machbarkeitsstudie untersucht. Dabei hieß es, dass die Flächen nicht optimal geschnitten seien. Dennoch halten viele Gemeindevertreter das Mehrgenerationenhaus für eine realistische Option, da es bereits über sanitäre Einrichtungen und eine Grundinfrastruktur verfügt, die für eine Schule erforderlich sind.

Gespräche mit dem Eigentümer laufen

Der ALV, der das Gebäude derzeit als sozialen Treffpunkt nutzt, zeigt sich offen für Verhandlungen. Bürgermeister Roland Holm versicherte dem Verband, dass die soziale Arbeit des Hauses hohe Priorität habe und bei einer möglichen Übernahme berücksichtigt werde. Auch alternative Räumlichkeiten für den ALV innerhalb Bestensees seien vorhanden.

Freie Räumlichkeiten für soziale Projekte gäbe es beispielsweise im Vereinshaus der Gemeinde. Dadurch könnte das MGH für die schulische Nutzung umgestaltet werden, ohne dass wichtige soziale Angebote verloren gehen.


Hinweis: Politische Pressemitteilungen gibt der Meetingpoint als Komplettzitate wieder; unsere Leser sollen sich eine eigene Meinung zu den Äußerungen unserer Politiker machen - ohne wertende Meinungen der Redaktion. Die Redaktion distanziert sich ausdrücklich von den zitierten Inhalten/Aussagen und macht sie sich nicht zu eigen.

Bilder

Möglicher Standort der Turnhalle. Foto: privat
Während sich die Kreisverwaltung ursprünglich auf das Gelände des ehemaligen Technologie- und Bildungszentrums (TBZ) in Pätz konzentrierte, schlägt die Gemeindevertretung nun das Mehrgenerationenhaus (MGH) in Bestensee als Alternative vor. Foto: privat
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