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Krötenzaun am Lebbiner See: Schutz für bedrohte Amphibien

Regionales
  • Erstellt: 19.03.2025 / 13:00 Uhr von EB
Der Naturpark Dahme-Heideseen ist für seine artenreiche Tierwelt bekannt. Besonders am Lebbiner See bei Storkow befindet sich eines der größten Vorkommen von Erdkröten in der Region. Jedes Jahr im Frühling begeben sich die Tiere auf eine gefährliche Wanderung zu ihren Laichgewässern.

Dabei müssen sie eine Straße überqueren, was in der Vergangenheit oft tödlich endete. Um die Kröten zu schützen, wurde ein 300 Meter langer Amphibienzaun errichtet.

Gemeinsam für den Naturschutz

Der Aufbau des Schutzzauns erfolgte mit tatkräftiger Unterstützung von zwölf Freiwilligen aus Lebbin und Storkow. Der Zaun verhindert, dass die Tiere unkontrolliert auf die Fahrbahn gelangen. Stattdessen werden sie in Fangeimern gesammelt, die entlang der 30 Zentimeter hohen Barriere aufgestellt wurden. Täglich bis Anfang Mai kontrollieren Naturschützer die Eimer und erfassen dabei Art, Anzahl und Geschlecht der Amphibien. Anschließend werden die Tiere sicher über die Straße getragen und können ihre Wanderung zu den Laichgewässern fortsetzen.

Verkehrsteilnehmer werden sensibilisiert

Neben dem Amphibienzaun, der von der unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Oder-Spree zur Verfügung gestellt wurde, hat die Stadt Storkow zwei Warnschilder aufgestellt. Diese sollen Autofahrer darauf aufmerksam machen, dass in den kommenden Wochen vermehrt Amphibien unterwegs sind. Die Hauptwanderzeit steht noch bevor, insbesondere bei feuchtwarmem Wetter mit Nachttemperaturen über fünf Grad Celsius.

Hoffnung auf weitere Entdeckungen

Die Betreuung des Krötenzaunes übernehmen in den nächsten Wochen engagierte Freiwillige, die die Eimer jeweils am Morgen leeren. Der Ranger Marian Beyer von der Naturwacht im Naturpark Dahme-Heideseen erklärt: "Sobald die Bedingungen stimmen, erwachen die meisten Amphibien aus der Winterstarre und machen sich auf den Weg zu ihren Laichgewässern." Er schließt nicht aus, dass neben Erdkröten auch Molche und Braunfrösche am Lebbiner See laichen. Die Auswertungen der nächsten Wochen werden zeigen, welche Arten noch von dieser Schutzmaßnahme profitieren.

Mit dem Amphibienzaun leistet der Naturpark Dahme-Heideseen einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz. Das Projekt zeigt, wie durch gemeinschaftliches Engagement und vorausschauende Maßnahmen die biologische Vielfalt erhalten werden kann.

Bilder

Foto: Naturpark Dahme-Heideseen
Foto: Naturpark Dahme-Heideseen
Foto: Naturpark Dahme-Heideseen
Foto: Naturpark Dahme-Heideseen
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