Der Tarifstreit zwischen der Gewerkschaft ver.di und den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) spitzt sich weiter zu. Nach dem jüngsten Warnstreik am 19. und 20. März, der den öffentlichen Nahverkehr bereits weitgehend lahmlegte, steht nun der nächste zweitägige Streik am 26. und 27. März bevor.
Besonders hart trifft das wieder einmal die tausenden Berufspendler aus dem Landkreis Dahme-Spreewald, die täglich mit den Bussen, Straßenbahnen und U-Bahnen der BVG nach Berlin fahren.
Stillstand für Pendler aus Königs Wusterhausen, Wildau & Co.
Wer morgens aus Königs Wusterhausen, Wildau oder Zeuthen nach Berlin pendelt, ist während des Streiks auf sich allein gestellt. Busse, U-Bahnen und Straßenbahnen werden stillstehen – das bedeutet: überfüllte S-Bahnen und Regionalzüge, längere Fahrzeiten und massive Verspätungen.
Schon der vergangene Warnstreik sorgte für Chaos: Pendler standen dicht gedrängt in den Bahnhöfen, viele suchten nach Alternativen – Fahrgemeinschaften, Fahrräder oder sogar Heimarbeit, wenn möglich. Auch für den neuen Streik sind die Aussichten düster. Viele Unternehmen in Berlin erwarten wieder deutliche Verzögerungen bei Arbeitsbeginn.
Gewerkschaft fordert höhere Löhne – BVG bleibt hart
Hintergrund des Tarifstreits sind die festgefahrenen Verhandlungen zwischen ver.di und der BVG. Die Gewerkschaft fordert unter anderem 750 Euro mehr pro Monat für alle Beschäftigten, eine Wechselschichtzulage von 300 Euro, eine Schichtzulage von 200 Euro sowie ein 13. Monatsgehalt. Die BVG hält das für unfinanzierbar.
Laut ver.di-Verhandlungsführer Jeremy Arndt habe die BVG in sechs Verhandlungsrunden kein „verhandlungsfähiges Angebot“ vorgelegt. Auch ein Vermittlungsversuch des Berliner Senats blieb bislang erfolglos. „Die Arbeitgeber und der Senat hatten über 40 Tage Zeit, eine Lösung zu präsentieren – doch es bewegt sich nichts. Unsere Kolleginnen und Kollegen arbeiten unter enormer Belastung und verdienen eine angemessene Entlohnung“, so Arndt.
Urabstimmung über unbefristeten Streik läuft
Mit dem neuen Warnstreik will ver.di weiteren Druck ausüben. Parallel startet am 26. März die Urabstimmung über unbefristete Streiks. Sollte sich eine Mehrheit der Beschäftigten dafür aussprechen, könnte es schon bald zu einem unbefristeten Arbeitskampf kommen – mit noch gravierenderen Folgen für den Berliner Nahverkehr und seine Pendler.
Die BVG signalisiert zwar Verhandlungsbereitschaft, drängt aber auf eine Schlichtung. Ob dies den drohenden Stillstand aufhalten kann, bleibt abzuwarten.
Pendler hoffen auf schnelle Einigung
Für Berufspendler aus dem Landkreis Dahme-Spreewald bleibt die Lage ungewiss. Viele sind frustriert, da sie keine Alternativen zum Nahverkehr haben. Wer auf den ÖPNV angewiesen ist, kann nur hoffen, dass die Tarifparteien bald eine Lösung finden. Doch die Zeichen stehen derzeit auf weitere Streiks – mit möglicherweise noch drastischeren Folgen.
Bis dahin bleibt Pendlern nur, sich auf lange Wartezeiten, volle Bahnen und kreative Umwege einzustellen. Wer kann, sollte am 26. und 27. März aufs Homeoffice ausweichen oder Fahrgemeinschaften bilden – denn ein Ende des Tarifstreits ist nicht in Sicht.
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