Es war ein Spiel mit vielen offenen Fragen – doch die Gäste aus Bestensee beantworteten sie mit Einsatz, Moral und Leidenschaft. Ohne Cheftrainer Nico Thäder und mehrere Stammkräfte trat die Zweite von SV Grün-Weiß Union Bestensee am Sonntag beim SV Rangsdorf II an.
Gecoacht wurde das Team an der Seitenlinie von R. Röhler und T. Wille – und erlebte einen Start nach Maß für die Gastgeber.
Bereits in der 9. Minute brachte Gangur Rangsdorf mit 1:0 in Führung. Doch Grün-Weiß ließ sich davon nicht beirren, übernahm nach rund einer Viertelstunde das Kommando – und belohnte sich: Jannis Geisler glich in der 21. Minute mit einem feinen Lupfer aus. Die Freude währte allerdings nur kurz. Direkt im Gegenzug traf Rangsdorfs auffälligster Akteur, Tony Ullrich, zur erneuten Führung (22.).
Doch auch darauf fanden die Gäste eine Antwort. Nach einer Ecke von P. Engel köpfte Maik Bielig völlig unbedrängt zum 2:2 ein (26.). Ein turbulenter Auftakt, der versprach, was das Spiel letztlich auch hielt: Spannung, Tempo, Emotionen.
Überzahl bringt Führung – aber nicht den Sieg
Bis zur Pause dominierte Bestensee das Geschehen. Besonders auffällig: Yves Meser, der über die linke Seite immer wieder Tempo aufnahm und in zahlreichen 1-gegen-1-Duellen kaum zu stoppen war. Folge: In der 40. Minute musste Rangsdorf nach wiederholtem Foulspiel mit einem Platzverweis leben – Union war fortan in Überzahl.
Diese wusste das Team nach dem Seitenwechsel auch zu nutzen: Die Gäste erspielten sich Chance um Chance, blieben bissig – und gingen verdient mit 3:2 in Führung. Wer nun dachte, Bestensee würde den Sieg souverän nach Hause bringen, sah sich jedoch getäuscht.
In der Schlussphase fehlte es an Kaltschnäuzigkeit. Hochkarätige Möglichkeiten blieben ungenutzt, der Ball fand mehrfach nur das Aluminium. Und dann kam erneut Tony Ullrich – eiskalt entwischte er dem jungen Innenverteidiger, blieb im Eins-gegen-Eins gegen Keeper Neumann cool und traf zum 3:3-Endstand.
Ein Punkt mit gemischten Gefühlen – Trainer lobt Moral
Am Ende fühlte es sich für Bestensee ein wenig wie eine gefühlte Niederlage an. Trotz Überzahl, Spielkontrolle und Chancenplus reichte es nur zu einem Zähler. Doch Trainer Nico Thäder, der das Spiel aus der Ferne verfolgte, zeigte sich im Nachgang versöhnlich:
„Die Zielstellung war heute ganz klar: Leidenschaft zeigen, dem Gegner unser Spiel aufdrücken und mindestens einen Punkt mitnehmen – das ist gelungen. Trotz vieler Ausfälle hat die Mannschaft sich klasse präsentiert.“ Besonders positiv hob Thäder die deutlich verbesserte Trainingsbeteiligung der letzten Wochen hervor: „Man merkt einfach, dass wieder mehr Spieler regelmäßig dabei sind – das gibt uns Variabilität und eine erkennbare Stammstruktur.“
Bestensee II: Neumann – Diewok (75. Sander), Bielig, Blödorn (45. Waldmann), Kittler (61. Balz) – Baldauf, Geisler, Meser, Weiß, Engel (61. Kleinen), Schulz (75. Koch)
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