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Königs Wusterhausen & Lübben: Brandenburg fordert finanzielle Soforthilfe für Krankenhäuser im Strukturwandel

Regionales
  • Erstellt: 08.04.2025 / 15:00 Uhr von EB
Die Brandenburger Landesregierung startet eine Bundesratsinitiative, um Krankenhäuser im laufenden Strukturwandel finanziell zu unterstützen. Ziel ist eine Überbrückungsfinanzierung durch den Bund, bis die geplante Krankenhausreform greift.

Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke betonte nach der Kabinettssitzung: "Unsere Krankenhäuser brauchen Sicherheit. Der Bund muss seiner Verantwortung gerecht werden."

Kritische Lage auch im Landkreis Dahme-Spreewald

Im Landkreis Dahme-Spreewald stehen insbesondere das Achenbach-Krankenhaus in Königs Wusterhausen sowie das Spreewaldklinikum in Lübben im Zentrum der Aufmerksamkeit. Diese Häuser sind tragende Säulen der medizinischen Versorgung in der Region und spielen eine unverzichtbare Rolle für die wohnortnahe Gesundheitsversorgung.

Die wirtschaftliche Situation der Krankenhäuser ist jedoch angespannt: Laut Deutscher Krankenhausgesellschaft schlossen rund 80 Prozent der Kliniken das vergangene Jahr mit Verlusten ab. Hauptgründe sind steigende Personal- und Sachkosten, die durch die geltenden Fallpauschalen nicht gedeckt werden. Die Landesregierung fordert deshalb einen Inflationsausgleich für die Jahre 2022 und 2023 durch eine Erhöhung des Landesbasisfallwertes um vier Prozent.

Duale Finanzierung und strukturelle Unterstützung gefordert

In Deutschland gilt das Prinzip der dualen Finanzierung: Die Länder sind für Investitionen zuständig, der Bund für die Betriebskosten. Brandenburg kommt seinen Verpflichtungen nach und stellt im Doppelhaushalt 2025/2026 jährlich 200 Millionen Euro für die reguläre Krankenhausförderung bereit – inklusive zehn Millionen Euro für den Aufbau der Medizinischen Universität Lausitz - Carl Thiem (MUL).

Gesundheitsministerin Britta Müller betonte: "Wir brauchen eine solide Überbrückungsfinanzierung, damit unsere Kliniken nicht in die Insolvenz geraten. Alle Standorte werden auch künftig gebraucht."

Zukunft für alle Standorte in Brandenburg

Die Landesregierung verfolgt das Ziel, alle Krankenhausstandorte in Brandenburg zu erhalten. Der Strukturwandel soll nicht zur Ausdünnung der Versorgung auf dem Land führen, sondern gezielt mit den Akteuren vor Ort gestaltet werden. Auch im Landkreis Dahme-Spreewald ist eine Stärkung der regionalen Gesundheitsversorgung unerlässlich, um der Bevölkerung eine wohnortnahe, qualitativ hochwertige medizinische Betreuung zu sichern.

Mit der Bundesratsinitiative setzt Brandenburg ein starkes Zeichen für den Erhalt einer flächendeckenden Krankenhauslandschaft. Ob Königs Wusterhausen, Lübben oder kleinere Einrichtungen im ländlichen Raum: Es geht darum, jetzt zu handeln, bevor es zu spät ist.

Bilder

Spreewaldklinik Lübben
Achenbach-Krankenhaus Königs Wusterhausen.
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