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Königs Wusterhausen: Schlossgespräch mit Starbesuch und Tiefgang

Stadtgeschehen
  • Erstellt: 08.04.2025 / 18:30 Uhr von EB
Die Veranstaltungsreihe „Schlossgespräche“ in Königs Wusterhausen hat sich längst als kulturelles Highlight etabliert – und der jüngste Abend im Rathaus bewies erneut, warum. Mit Schauspieler Jörg Hartmann und RBB-Moderator Uwe Madel waren zwei hochkarätige Gäste zu Gast, die nicht nur für volle Reihen, sondern auch für ehrliche Einblicke und viel Zwischenmenschliches sorgten.

In der historischen Kulisse des Rathauses traf prominenter Fernsehruhm auf charmanten Lokalbezug – eine Begegnung, die das Publikum sichtlich genoss.

Zwischen Ruhrpott und Brandenburg

Schon zum Auftakt wurde viel gelacht: Hartmann begrüßte das Publikum mit einem herzlichen „Dit is KW“ und gab zu, dass es ihn trotz zwei Jahrzehnten Brandenburg-Erfahrung erst zum zweiten Mal nach Königs Wusterhausen verschlagen habe. Als Madel ihn dann zu einer humorvollen „Entweder-oder“-Runde einlud, zauberte Hartmann mit seiner spontanen Wortschöpfung „Brandenpott“ ein Bild zwischen Heimatgefühl und Lebensweg – und machte damit deutlich, wie sehr ihn beide Regionen geprägt haben.

Tatort-Gefühle und ehrliche Worte

Natürlich drehte sich vieles um Hartmanns Paraderolle: Kriminalhauptkommissar Peter Faber im Dortmunder „Tatort“. Mit spürbarer Emotionalität sprach er über den Ausstieg seiner Serienpartnerin Anna Schudt und die Lücke, die ihr Tod hinterlassen habe. Gleichzeitig ließ er das Publikum mit einem Augenzwinkern wissen, dass auch Kommissar Faber Entwicklungspotenzial habe – immerhin durfte Hartmann kürzlich zum ersten Mal seit 2012 etwas anderes tragen als seinen legendären Parka. Nur der Parka selbst wird beim Dreh noch doppelt besetzt – für Stunts gibt es ein eigenes Double.

Weissensee und Verantwortung

Ernstere Töne schlug Hartmann an, als es um seine Rolle des Stasi-Offiziers Falk Kupfer in der Serie „Weissensee“ ging. Diese Figur, so sagte er, habe ihn besonders gefordert – nicht nur schauspielerisch, sondern auch moralisch. „Ich bin es den Opfern schuldig, diese Rolle mit der nötigen Tiefe darzustellen“, erklärte er und bewies damit, dass Fernsehen auch Verantwortung bedeuten kann.

Ein Abend, der nachwirkt

Am Ende blieb der Eindruck eines bewegenden, klugen und unterhaltsamen Abends, der weit über Small Talk hinausging. Jörg Hartmann versprach sogar augenzwinkernd neue Entwicklungen im „Tatort“ – ließ sich aber keine Details entlocken. Was bleibt, ist die Vorfreude auf das, „was sie mit uns Zuschauern noch vorhaben“ – und die Erinnerung an ein Schlossgespräch, das seinem Namen alle Ehre machte.

Bilder

Ausverkauft war das Schlossgespräch mit Jörg Hartmann und Uwe Madel. Foto: Stadt Königs Wusterhausen
Jörg Hartmann gibt eine Hörprobe aus seinem Buch "Der Lärm des Lebens". Moderator Uwe Madel ist sichtlich amüsiert. Stadt Königs Wusterhausen
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