Logo

Tarifabschluss bei der BVG: Was Pendler aus dem Landkreis Dahme-Spreewald jetzt wissen müssen

Regionales
  • Erstellt: 10.04.2025 / 18:09 Uhr von EB
Nach monatelangen Verhandlungen und mehreren Warnstreiks gibt es nun Bewegung im Tarifkonflikt bei der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG). Die Gewerkschaft ver.di empfiehlt ihren Mitgliedern, das aktuelle Angebot der BVG anzunehmen.

Für viele Beschäftigte bringt das greifbare Verbesserungen – und auch für tausende Pendlerinnen und Pendler aus dem Landkreis Dahme-Spreewald könnte diese Entscheidung spürbare Auswirkungen haben.

Verhandlungsergebnis auf Basis der Schlichtungsempfehlung

Am 10. April wurden die Tarifverhandlungen zwischen der BVG und der Gewerkschaft ver.di auf Grundlage der Schlichtungsempfehlung vom 7. April fortgeführt. Der BVG-Vorstand legte die Empfehlung offiziell als Angebot vor. Nach intensiven Beratungen entschied die ver.di-Tarifkommission, den rund 15.000 ver.di-Mitgliedern bei der BVG die Annahme des Ergebnisses zu empfehlen. Die endgültige Entscheidung fällt durch eine Mitgliederbefragung, die bis zum 28. April läuft.

Die zentralen Inhalte des Angebots

Der neue Tarifvertrag soll bis zum 31. Dezember 2026 gelten und beinhaltet unter anderem:

• Eine steuerfreie Einmalzahlung von 1.500 Euro

• Eine Erhöhung des Grundgehalts um 380 Euro ab dem 1. Juni 2025, weitere 50 Euro folgen zum 1. Januar 2026

• Eine deutliche Erhöhung der Fahrerzulage von 100 Euro auf 255 Euro

• Höhere Zuschläge für Schichtarbeit (130 Euro) und Wechselschichtdienste (225 Euro)

• Eine Erhöhung der Weihnachtszuwendung um jeweils 100 Euro in den Jahren 2025 und 2026

Für Beschäftigte im Fahrdienst bedeutet das ein monatliches Plus von insgesamt 585 Euro. Angestellte ohne Zuschläge erhalten rund 430 Euro mehr.

Gewerkschaft sieht Erfolg – aber auch Grenzen

ver.di-Verhandlungsführer Jeremy Arndt bewertet das Ergebnis als hart erkämpften Erfolg: „Wir liegen damit deutlich über anderen Tarifabschlüssen in diesem Jahr“, so Arndt. Gleichzeitig verweist er auf vergangene Reallohnverluste und betont, dass das jetzige Angebot vor allem ein Ausgleich sei. Auch andere Stimmen aus der Tarifkommission zeigen sich zwiegespalten, aber stolz auf die Geschlossenheit der Belegschaft.

Was bedeutet das für Berufspendler aus dem Landkreis Dahme-Spreewald?

Für viele Menschen aus dem Landkreis Dahme-Spreewald, die täglich mit der S-Bahn, U-Bahn oder Bussen der BVG zur Arbeit nach Berlin pendeln, ist ein stabiler und verlässlicher Nahverkehr unerlässlich. Die Empfehlung zur Annahme des Tarifabschlusses könnte nun das Ende der Streiks bedeuten – und damit wieder mehr Verlässlichkeit im Berufsverkehr.

In den vergangenen Wochen hatten wiederholte Arbeitsniederlegungen zu Ausfällen und erheblichen Verzögerungen geführt, die insbesondere Pendler aus dem Umland hart trafen. Sollte das Angebot angenommen werden, ist in nächster Zeit mit keinen weiteren Streiks zu rechnen – ein wichtiges Signal für alle Berufspendler*innen aus Dahme-Spreewald.

Appell an die Politik

ver.di richtet zudem einen deutlichen Appell an den Berliner Senat: Statt über Personalabbau bei der BVG zu diskutieren, müsse die Politik eine nachhaltige Finanzierung des öffentlichen Nahverkehrs sichern. Eine sogenannte „dritte Säule“ der Finanzierung wird dabei ins Spiel gebracht – also zusätzliche Gelder neben Ticketverkäufen und öffentlichen Zuschüssen.

Fazit

Der neue Tarifabschluss könnte nicht nur den BVG-Beschäftigten finanzielle Erleichterung bringen, sondern auch zehntausenden Pendlerinnen und Pendlern im Berliner Umland wieder mehr Planungssicherheit im Alltag verschaffen. Besonders für Berufstätige aus dem Landkreis Dahme-Spreewald wäre das ein spürbarer Fortschritt – vorausgesetzt, die ver.di-Mitglieder stimmen dem Angebot Ende April zu.

Dieser Artikel wurde bereits 658 mal aufgerufen.

Werbung