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NABU kritisiert Bundesratsbeschluss – Symbolpolitik statt sachlicher Wolfsstrategie

Regionales
  • Erstellt: 11.04.2025 / 13:00 Uhr von EB
Der Bundesrat hat auf Antrag der brandenburgischen Landesregierung beschlossen, den Wolf ins Jagdrecht aufzunehmen. Der NABU Brandenburg zeigt sich enttäuscht über diesen Schritt. Vorsitzender Björn Ellner bezeichnet die Entscheidung als "reine Symbolpolitik" und warnt vor den ökologischen Folgen einer Quotenjagd. Er betont, dass wissenschaftliche Erkenntnisse ignoriert würden und fordert stattdessen einen verbesserten Herdenschutz.

Wolfsbestand in Brandenburg

Laut dem Landesamt für Umwelt (LfU) wurden im Wolfsjahr 2023/2024 in Brandenburg 68 bestätigte Wolfsterritorien mit insgesamt 210 Welpen nachgewiesen. Dies zeigt eine stabile Population, die jedoch durch unkontrollierte Abschüsse gefährdet werden könnte. Studien belegen, dass eine willkürliche Dezimierung das Rudelverhalten destabilisieren und zu erhöhten Nutztierrissen führen kann.​

Situation im Landkreis Dahme-Spreewald

Im Landkreis Dahme-Spreewald ist die Wolfspopulation in den letzten Jahren gewachsen. Die Mehrheit der Rissvorfälle betrifft ungeschützte oder unzureichend geschützte Tiere. Die Zahl der Wolfsrisse ist laut Landesamt für Umwelt im Jahr 2024 zurückgegangen. Dies unterstreicht die Bedeutung eines effektiven Herdenschutzes.​

Forderungen der Naturschutzverbände

NABU und BUND Brandenburg fordern die Landesregierung auf, von pauschalen Abschussquoten abzusehen und stattdessen in den Herdenschutz zu investieren. Sie betonen die Rolle des Wolfs im Ökosystem, insbesondere bei der Regulierung von Wildbeständen und der Förderung des natürlichen Waldumbaus. Ein ausgewogenes Wolfsmanagement sei notwendig, um Konflikte zu minimieren und den Artenschutz zu gewährleisten.​

Fazit

Die Aufnahme des Wolfs ins Jagdrecht wird von Naturschutzverbänden als kontraproduktiv angesehen. Statt Symbolpolitik fordern sie eine sachliche, wissenschaftlich fundierte Strategie, die den Schutz der Weidetiere und den Erhalt der Wolfspopulation gleichermaßen berücksichtigt.​

Bilder

Im Landkreis Dahme-Spreewald ist die Wolfspopulation in den letzten Jahren gewachsen. Die Mehrheit der Rissvorfälle betrifft ungeschützte oder unzureichend geschützte Tiere. Foto: NABU Brandenburg
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