Was als gewöhnlicher Sonntagvormittag begann, endete in der Lessingstraße in Eichwalde mit einem tödlichen Vorfall. Gegen 10:40 Uhr ging bei der Polizei ein Notruf ein: Ein Taschendieb wurde gestellt – doch er wehrte sich heftig und zog ein Messer.
Als die Beamten am Tatort eintrafen, lag der mutmaßliche Täter bereits am Boden. Ein couragierter Bürger hatte ihn bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten. Doch die Situation hatte sich bereits dramatisch zugespitzt: Der Festgehaltene war blau angelaufen, reagierte nicht mehr. Die sofort eingeleiteten Reanimationsversuche von Polizei, Zeugen und dem Rettungsdienst blieben erfolglos. Der Mann verstarb noch vor Ort.
Vom Taschendiebstahl zur tödlichen Eskalation
Nach bisherigen Erkenntnissen hatte der etwa 55 bis 60 Jahre alte Mann kurz zuvor einer 83-jährigen Frau die Handtasche und den Rucksack entrissen und war mit einem E-Scooter geflüchtet. Die Seniorin schrie um Hilfe – ein 42-jähriger Fahrradfahrer hörte sie und zögerte keine Sekunde. Er nahm die Verfolgung auf.
Beim Versuch zu entkommen, stieß der Dieb den Fahrradfahrer vom Rad. Dieser setzte die Verfolgung zu Fuß fort, stellte den Täter schließlich – und wurde dabei offenbar mit einem Messer bedroht. Trotz der Bedrohung gelang es dem Verfolger, den Mann zu überwältigen und bis zum Eintreffen der Polizei festzuhalten. Was genau in diesen dramatischen Minuten geschah, ist nun Gegenstand intensiver Ermittlungen.
Kriminalpolizei und Rechtsmedizin ermitteln
Wie bei Todesfällen mit unklarer Ursache üblich, hat die Kriminalpolizei aus Cottbus die Ermittlungen übernommen. Spezialisten sichern Spuren, befragen Zeugen und rekonstruieren die Abläufe. Auch eine rechtsmedizinische Obduktion wurde angeordnet – sie soll Klarheit über die genaue Todesursache bringen.
Die Identität des Verstorbenen ist bislang noch ungeklärt. Sein äußeres Erscheinungsbild lässt auf ein Alter zwischen 55 und 60 Jahren schließen. Zivilcourage mit tragischem Ausgang
Der Fall wirft Fragen auf – über Zivilcourage, Selbstschutz und die Grenze zwischen Notwehr und Eskalation. Fest steht: Ein Mann hat geholfen, eine Straftat zu stoppen. Doch das Ende dieses Einsatzes ist tragisch. Die Ermittlungen werden zeigen müssen, ob und inwieweit dabei eine tödliche Verletzung oder gesundheitliche Vorschäden eine Rolle spielten.