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Landkreis Dahme-Spreewald: Polizei warnt vor gefährlichem Verhalten auf den Wasserstraßen

Polizei
  • Erstellt: 15.04.2025 / 11:00 Uhr von EB
Mit den ersten warmen Frühlingstagen füllen sich auch im Landkreis Dahme-Spreewald wieder die Wasserstraßen. Die Osterfeiertage markieren für viele Bootsbesitzer den Start in die neue Saison – doch mit dem Freizeitvergnügen steigt auch das Risiko auf den stark frequentierten Wasserwegen.

Die Wasserschutzpolizei der Polizeidirektion West schlägt deshalb Alarm: Aggressives Fahrverhalten, technische Mängel und der Einfluss von Alkohol und Drogen gefährden nicht nur die Umwelt, sondern auch Menschenleben.

Mehr Unfälle, mehr Verletzte

Die Bilanz des vergangenen Jahres ist alarmierend: 89 Unfälle mit Schiffen und Sportbooten mussten 2024 aufgenommen werden – das sind 16 mehr als im Vorjahr. Sechs Personen wurden dabei verletzt, doppelt so viele wie noch 2023. Besonders häufige Ursachen: Fahrfehler und technische Defekte. Deshalb kündigt Heiko Schmidt, Erster Polizeihauptkommissar und Leiter der Wasserschutzpolizei in der PD West, für 2025 konsequente Kontrollen an.

„Wir werden in dieser Saison vermehrt Geschwindigkeitskontrollen durchführen und bei aggressivem Fahren sofort einschreiten“, so Schmidt. Insbesondere Sog- und Wellenschlag stellen eine ernstzunehmende Gefahr dar – für Schwimmer, kleinere Wasserfahrzeuge und sogar die Uferbefestigung. Auch die Belästigung der Anwohner nimmt durch rücksichtslose Fahrer zu.

Kontrollschwerpunkte: Technik, Tempo, Toleranz

Ob auf der Dahme, oder den unzähligen kleinen Nebenarmen – überall im Landkreis ist die Wasserschutzpolizei mit wachem Blick unterwegs. Ziel ist es, durch Prävention und gezielte Maßnahmen das Sicherheitsniveau zu steigern. Insbesondere bei der Berufsschifffahrt liegt der Fokus auf der technischen Tauglichkeit der Fahrzeuge. Ein drastisches Beispiel aus dem Vorjahr zeigt, warum: Ein 80 Meter langes Güterschiff mit 1.000 Tonnen Kohle drohte zu sinken – weil ein alter Unfallschaden nicht sachgerecht repariert wurde.

„Wir wollen solche Vorfälle verhindern, bevor es zu gefährlichen Situationen kommt“, sagt Schmidt. Wer mit dem Boot unterwegs ist – egal ob privat oder gewerblich – sollte sein Fahrzeug vor der Fahrt sorgfältig überprüfen, notwendige Dokumente mitführen und sich mit den Regeln auf dem Wasser vertraut machen.

Alkohol und Drogen: Null Toleranz auf dem Wasser

Ein weiteres großes Problem sieht die Polizei im Konsum berauschender Mittel. „Die Promillegrenzen sind auf dem Wasser identisch mit denen im Straßenverkehr“, erinnert Schmidt. Das gelte auch für Freizeitkapitäne und sogar für Stand-Up-Paddler auf der Dahme. Die Wasserschutzpolizei kündigt für 2025 verstärkte Kontrollen der Fahrtauglichkeit an.

Diebstahl und Sicherheit: Prävention ist gefragt

Nicht nur gefährliches Fahrverhalten, auch Diebstähle beschäftigen die Beamten. Besonders beliebt bei Kriminellen: Außenbordmotoren. In den letzten neun Monaten wurden rund 50 Motoren allein in Westbrandenburg gestohlen – häufig nach gezielten Ausspähaktionen, bei denen Täter sogar Drohnen einsetzten. Die Polizei empfiehlt GPS-Tracker, Gravuren und Motorenschlösser – und appelliert an die Bürger, verdächtige Beobachtungen sofort zu melden.

Tipps für einen sicheren Saisonstart

Die Wasserschutzpolizei hat einige wichtige Hinweise für alle Wassersportbegeisterten:

Sicherheitsausrüstung prüfen: Verbandskasten, Rettungswesten und Hilfsmittel wie Paddel oder wasserdichtes Handy mitführen.

Motorraum belüften: Nach der Winterpause besteht Explosionsgefahr durch Kraftstoffdämpfe.

Dokumente im Original mitführen: Führerschein und Bootskennzeichen sind Pflicht.

Regeln beachten: Vorfahrt der Berufsschifffahrt, Tempolimits und lokale Vorschriften kennen und einhalten.

Bilder

Leiter der Wasserschutzpolizei Polizeidirektion West, Erster Polizeihauptkommissar Heiko Schmidt. Foto: Polizeidirektion West
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