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Königs Wusterhausen: Starkes Signal gegen stille Not – Auftakt für das Projekt „Gemeinsam gegen Einsam in KW“

Stadtgeschehen
  • Erstellt: 18.04.2025 / 13:00 Uhr von EB
Einsamkeit ist ein Gefühl, das oft lautlos daherkommt. Betroffene wirken nach außen hin funktional, integriert, aktiv – doch im Innern sieht es oft ganz anders aus. In Königs Wusterhausen hat nun ein neues Projekt den Kampf gegen dieses stille Leiden aufgenommen: „Gemeinsam gegen Einsam in KW“.

Der Bürgertreff Fontaneplatz war Schauplatz einer gut besuchten Auftaktveranstaltung, bei der soziale Akteure aus der Stadt zusammenkamen, um konkrete Wege aus der Vereinsamung zu finden.

Breites Bündnis für ein gemeinsames Ziel

Initiiert wurde das Projekt von Sandra Schwarz, Mitarbeiterin im Sachgebiet für Kultur, Tourismus und Soziales der Stadtverwaltung Königs Wusterhausen. Ihr Ziel: soziale Netzwerke stärken und gemeinsam Ideen entwickeln, um Einsamkeit entgegenzuwirken – und zwar strukturell, nachhaltig und offen für alle.

Vertreterinnen und Vertreter zahlreicher Institutionen folgten der Einladung – darunter Diakonie, AWO, DRK, Bürgerstiftung, Lebenshilfe Brandenburg, Kulturbund und viele mehr. Moderiert wurde die Veranstaltung von Karol Sabo. Den thematischen Einstieg übernahm Elisa Florstedt, Gesundheitskoordinatorin des Landkreises Dahme-Spreewald.

Einsamkeit betrifft viele – auch mitten im Leben

Florstedt machte deutlich, wie komplex das Phänomen Einsamkeit ist. Es betrifft keineswegs nur Seniorinnen und Senioren – sondern immer häufiger auch Menschen im Alter zwischen 28 und 59 Jahren. Genau diese Zielgruppe steht im Fokus des Projekts in KW: etwa 16.500 Menschen in der Stadt.

Die Ursachen sind vielfältig: Armut, Arbeitslosigkeit, Fluchterfahrung, Alleinerziehendensein oder einfach der Mangel an passenden sozialen Angeboten. Die gesundheitlichen Folgen reichen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen über Depressionen bis hin zu einer verringerten Lebenserwartung – im Schnitt um bis zu acht Jahre, wie Sandra Schwarz betonte.

Vom Sorgen-Thema zum Stadtprojekt

Schon jetzt ist einiges geschehen. Eine eigene Projektseite mit Selbsttest, ein sozialer Adventskalender, Kiezfrühstücke, Spielnachmittage und gemeinsames Singen zur Weihnachtszeit – all das bildete den Vorlauf zur jetzigen Auftaktveranstaltung. Weitere Ideen wurden an Thementischen diskutiert. Geplant sind unter anderem drei Speed-Dating-Formate in Kooperation mit dem Schloss Königs Wusterhausen – inklusive gezielter Ansprache von Menschen aus Randgruppen wie der queeren Community.

Ein Herzensprojekt mit Rückenwind

Finanziert wird das Projekt zu 60 Prozent aus EU-Mitteln, den Rest trägt die Stadt. Für Sandra Schwarz ist es mehr als ein beruflicher Auftrag: „Auch wenn wir eine Zielgruppe definiert haben, sind natürlich alle eingeladen, sich zu beteiligen und Teilhabe zu erleben.“

Ihre Vision: eine Stadt, in der sich niemand verloren fühlt. Die Auftaktveranstaltung war dafür ein wichtiger Schritt – nicht nur organisatorisch, sondern auch emotional. KW sendet damit ein starkes Zeichen: Gemeinsam ist nicht nur schöner – sondern auch gesünder.

Bilder

Einführungsveranstaltung zum Thema Einsamkeit im Bürgertreff Fontaneplatz. Foto: Stadt Königs Wusterhausen
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