Die Tarifverhandlungen für die rund 650 nichtärztlichen Beschäftigten und 145 Auszubildenden der Klinikum Dahme-Spreewald GmbH sind am 30. April 2025 offiziell gestartet. Die Gewerkschaft ver.di geht mit klaren Forderungen in die Gespräche: acht Prozent mehr Lohn, mindestens aber 230 Euro zusätzlich im Monat. Und das ist erst der Anfang.
Pflegekräfte und Schichtarbeiter im Fokus
Für das Pflegepersonal fordert ver.di eine monatliche Pflegezulage von 141 Euro, die bislang fehlt. Auch Beschäftigte im Schichtdienst sollen stärker profitieren: Die Schichtzulage soll von derzeit 40 auf 100 Euro, die Wechselschichtzulage von 155 auf 250 Euro steigen – analog zu den Regelungen im öffentlichen Dienst.
Weihnachtsgeld: Große Unterschiede zur Charité
Besonders ins Auge fällt der Unterschied bei der Jahressonderzahlung – dem Weihnachtsgeld: Aktuell liegt diese im Klinikum Dahme-Spreewald bei 57 bis 65 Prozent des Monatslohns. Ver.di will auch hier eine Anhebung auf 85 bis 90 Prozent, wie sie in vielen öffentlichen Kliniken längst gilt.
Für Auszubildende soll es ebenfalls spürbar mehr geben: Die Vergütung soll sich um 150 Euro monatlich erhöhen.
Mehrheitlich öffentlich – aber schlechter bezahlt?
„Die Klinikum Dahme-Spreewald GmbH befindet sich zu 51 Prozent in öffentlicher Hand“, betont ver.di-Verhandlungsführer Ralf Franke. „Daher sollten sich die Arbeitsbedingungen auch nach dem TVöD richten.“ Er verweist auf Charité, Vivantes und das Klinikum Ernst von Bergmann – dort ist der öffentliche Tarif längst Standard.
Vom Vorreiter zum Nachzügler?
Bis Ende 2011 war das Klinikum tarifgebundenes Mitglied im Kommunalen Arbeitgeberverband Brandenburg. Danach erfolgte der Bruch: Mit dem Austritt aus dem Verband fielen auch die TVöD-Bedingungen weg. Seit 2013 wird ein Haustarifvertrag verhandelt – zuletzt zum 31. März 2025 gekündigt.
Fazit: Die Beschäftigten im Klinikum Dahme-Spreewald erwarten mehr als bloße Anerkennung – sie wollen gerechte Bezahlung, verlässliche Perspektiven und faire Bedingungen. Die erste Verhandlungsrunde ist gelaufen, der Druck steigt. Wie lange wird der Träger noch standhalten?
Kommentare
Janine Elberg schrieb um 14:34 Uhr am 01.05.2025: