Am Flughafen BER hat die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di zum Warnstreik aufgerufen: Vom 5. bis zum 9. Mai legen die Beschäftigten der HiSERV Werkstatt Service Berlin GmbH ihre Arbeit nieder. Hintergrund ist das abrupte Ende der Tarifverhandlungen – der Arbeitgeber hatte die Gespräche bereits zu Beginn des dritten Termins im März abgebrochen und sich seither jedem weiteren Dialog verweigert.

Mit dem Streik will ver.di den Druck auf die Geschäftsführung erhöhen. Denn aus Sicht der Gewerkschaft stehen die Rechte und Bedingungen der Beschäftigten auf dem Spiel.

Vorfeld stillgelegt? Streik könnte BER-Flugbetrieb treffen

Die HiSERV Werkstatt Service Berlin GmbH ist am BER für die Wartung und Bereitstellung der Vorfeldgeräte zuständig – ohne sie läuft im Bodenverkehrsdienst kaum etwas. Zwar sind kurzfristig keine unmittelbaren Auswirkungen auf den Flugplan angekündigt, doch ein länger andauernder Ausstand könnte zu spürbaren Einschränkungen bei der Flugzeugabfertigung führen.

Betroffen wäre damit nicht nur das technische Hinterland des Flughafens, sondern auch der reibungslose Passagierbetrieb.

Keine Tarifbindung mehr – und keine Kompromissbereitschaft

Die bisherigen Berliner Tarifverträge für Bodenverkehrsdienste galten auch für die HiSERV-Beschäftigten – sie sind jedoch zum Jahresende 2024 ausgelaufen. Seither agiert das Unternehmen ohne tarifliche Bindung. Anstatt sich auf neue Gespräche einzulassen, verweigere sich die Unternehmensführung einer vertraglichen Regelung, kritisiert ver.di.

„Die Geschäftsführung hat direkt zu Beginn des dritten Verhandlungstermins am 25. März die Gespräche abgebrochen“, erklärt ver.di-Verhandlungsführer Enrico Rümker. „Auch ein letztes Ultimatum bis zum 27. April blieb unbeantwortet. Damit wurde ein weiteres Zeichen der Gesprächsverweigerung gesetzt.“

Streik mit Signalwirkung

Die Gewerkschaft zeigt sich entschlossen: Der fünftägige Warnstreik ist mehr als eine symbolische Geste – er soll zeigen, dass die Beschäftigten hinter ihrer Forderung nach fairen Arbeitsbedingungen und Tarifverträgen stehen. Wie es nach dem 9. Mai weitergeht, hängt nun davon ab, ob sich die Geschäftsführung endlich zu Gesprächen bereiterklärt.