Logo

Friedersdorf: Zoll stoppt Schmuggelfahrt mit 45.000 Zigaretten

Regionales
  • Erstellt: 09.05.2025 / 19:00 Uhr von EB
Ein scharfer Blick, ein geübter Griff – und schon war der Tabakschmuggel aufgeflogen: Der Zoll hat bei einer Fahrzeugkontrolle an der Abfahrt Friedersdorf auf der Autobahn 12 ganze 45.000 Schmuggelzigaretten aus dem Verkehr gezogen.

Der Steuerschaden beträgt fast 9.000 Euro – eine gefährliche Schattenwirtschaft, der die Kontrolleinheit Verkehrswege des Hauptzollamts Potsdam einmal mehr einen Strich durch die Rechnung gemacht hat.

Stangenweise im Versteck

Der 28-jährige Fahrer des Pkw mit polnischem Kennzeichen hatte offenbar ganze Arbeit geleistet: In seinem Fahrzeug war kaum ein Winkel ungenutzt geblieben. Die 225 Stangen Zigaretten waren unter der Kofferraummatte, in der Reserveradmulde, hinter Innenverkleidungen, in Taschen und sogar zwischen Kleidungsstücken verstaut – in der Hoffnung, unentdeckt zu bleiben.

Doch die Beamten ließen sich nicht täuschen. Bei der routinemäßigen Kontrolle Ende April fiel ihnen das Fahrzeug auf. Die genaue Durchsuchung brachte die Schmuggelware ans Licht – ein Fund, der nicht nur gegen geltendes Steuerrecht verstößt, sondern dem Staat auch wichtige Einnahmen entzieht.

Steuerstrafverfahren eingeleitet

Nach der Sicherstellung der Zigaretten wurde gegen den Mann ein Steuerstrafverfahren wegen Verdachts der Steuerhinterziehung eingeleitet. Neben der fälligen Tabaksteuer in Höhe von 8.908 Euro erhoben die Zöllner zusätzlich eine Sicherheitsleistung von 1.000 Euro. Der Beschuldigte wird sich nun vor Gericht verantworten müssen.

Zoll setzt auf Kontrolle – und Abschreckung

Die Zöllnerinnen und Zöllner des Hauptzollamts Potsdam sind regelmäßig auf den Verkehrswegen unterwegs, um illegale Einfuhren wie diese aufzudecken. „Diese Fälle zeigen, wie wichtig unsere Arbeit für den Schutz des legalen Handels und die Sicherung der Steuereinnahmen ist“, so eine Sprecherin der Behörde. Der Zoll betont, dass Tabakschmuggel keineswegs ein Kavaliersdelikt ist – sondern ein ernstzunehmender Steuerbetrug mit teils kriminellen Strukturen im Hintergrund.

Ein Blick hinter die Kulissen

Zigarettenschmuggel ist längst kein Einzelfall mehr, sondern ein lukratives Geschäft. Oft werden die Zigaretten in osteuropäischen Ländern günstig erworben und dann über Transitstrecken wie die A12 nach Deutschland gebracht, wo sie weit unter dem regulären Preis verkauft werden. Den Schaden tragen dabei nicht nur der Staat, sondern auch der legale Einzelhandel – und nicht zuletzt die Gesundheit der Konsumenten: Gefälschte oder illegal eingeführte Zigaretten unterliegen keiner Qualitätskontrolle. Mit der konsequenten Kontrolle und Verfolgung solcher Delikte leistet der Zoll einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung organisierter Kriminalität – und schützt fairen Wettbewerb und Steuergerechtigkeit.

Bilder

Zollhund beim Abschnüffeln des PKW´s. Foto: Zoll Brandenburg
Sichergestellte Schmuggelzigaretten. Foto: Zoll Brandenburg
Dieser Artikel wurde bereits 786 mal aufgerufen.

Werbung