Es war das Ende einer Ära – und zugleich ein würdiger Abschied: Mit einem überzeugenden 3:0-Heimsieg gegen den SV Rangsdorf 28 hat sich der Heideseer SV Fortuna nicht nur sportlich aus der Saison verabschiedet. Viel bedeutender: Die Partie war das letzte Spiel von Michael Kaufmann im Trikot der Heideseer.
Ein Fußballer, den im Fußballkreis Dahme/Spreewald wohl jeder kennt – und den viele Vereine nur zu gern in den eigenen Reihen hätten.
Ein Fußballer mit Charakter – und einer besonderen Geschichte
Michael Kaufmann, von allen nur „Kaufi“ genannt, verlässt den HSV nach Jahren voller Leidenschaft, Führungsstärke und sportlicher Klasse. Der 35-Jährige kehrt zur kommenden Saison zurück zu seinem Heimatverein, dem SV Merkur Kablow-Ziegelei 1916 e.V. – ein Wechsel, den er bereits vor zwei Jahren angekündigt hatte. Trainer Christian Voigt spricht von einer „absoluten Legende“: „Kaufi gehört für mich zu den besten Spielern auf Kreisebene – und das mit über 35 Jahren. Er macht nicht nur die Mannschaft auf dem Feld besser, sondern ist auch in der Kabine ein unverzichtbarer Typ. Wir verlieren nicht nur einen exzellenten Fußballer, sondern einen außergewöhnlichen Menschen.“
Der Wechsel kam nicht überraschend, aber er schmerzt. Denn Kaufmann war weit mehr als nur ein Routinier – er war das emotionale Zentrum der Mannschaft, Antreiber, Vorbild und Sympathieträger. „Für ihn wird es beim HSV immer einen Platz geben“, so Voigt. Und das ist nicht nur eine Floskel.
Letzter Auftritt: souverän, engagiert, mannschaftsdienlich
Dass die Mannschaft ihrem scheidenden Führungsspieler zum Abschied einen Sieg schenken wollte, merkte man vom Anpfiff an – auch wenn es bis zur zweiten Hälfte dauerte, bis sich das in Toren widerspiegelte. Nach einer torlosen ersten Halbzeit eröffnete Jan Gedicke in der 55. Minute den Torreigen. Christopher Henkel erhöhte zehn Minuten später, ehe David Ringhandt mit dem 3:0 in der 72. Minute den Endstand herstellte. Eine konzentrierte, disziplinierte Leistung bei über 30 Grad – und ein emotionaler Moment für alle Beteiligten.
Ein verdienter Abschluss einer wechselhaften Saison
Mit dem Sieg beendet der Heideseer SV die Saison auf Tabellenplatz sieben – ein Ergebnis, das sich nach einem schwierigen Saisonverlauf sehen lassen kann. „Im Winter standen wir zwischenzeitlich auf dem drittletzten Platz. Wir mussten Dinge verändern, und die Mannschaft hat das mitgetragen“, resümiert Trainer Voigt. „Wenn wir in der ersten Saisonhälfte konzentrierter gewesen wären, wäre sicher noch mehr drin gewesen.“ Insgesamt blickt der HSV auf 13 Siege, sechs Unentschieden und elf Niederlagen zurück. Die Offensive erzielte 60 Treffer in 30 Spielen – ein Wert, der Steigerungspotenzial bietet, aber Hoffnung macht. Besonders die letzten fünf Spiele, aus denen neun Punkte geholt wurden, stimmen optimistisch für das kommende Spieljahr.
Ein Abschied, der nachwirkt
Die offizielle Verabschiedung vor dem Anpfiff war kurz, aber herzlich. Applaus, emotionale Worte, ein würdevoller Rahmen – genau das, was ein Spieler wie Michael Kaufmann verdient hat. „Niemals geht man so ganz – wenn man Legendenstatus hat, dann hat man immer ein Zuhause beim HSV“, schrieb der Verein auf seiner Facebook-Seite. Ein Satz, der hängen bleibt. So wie Kaufmann – als Fußballer, als Typ, als Teil der HSV-DNA.
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