Ganz im Zeichen königlicher Traditionen stand das Wochenende in Königs Wusterhausen: Vor 300 Jahren ließ König Friedrich Wilhelm I. den Jagdgarten anlegen – den späteren Tiergarten. Dieses Jubiläum wurde nun mit einem Festwochenende gefeiert, das sowohl Geschichtsinteressierte als auch Familien begeisterte.

Den Auftakt machten am Samstag die Jagdfestlichkeiten am Schloss. In historischer Rolle eröffnete der König gemeinsam mit seiner Gemahlin das Programm – erstmals unterstützt von Bürgermeisterin Michaela Wiezoreck. Ein Spalier aus Jagdbläsern sorgte für den festlichen Rahmen. Wiezoreck dankte allen Ehrenamtlichen für ihren Einsatz und wünschte Besuchern und Mitwirkenden ein unvergessliches Fest.

Besondere Höhepunkte waren die Vorführungen von Jagdhunden und Falknern, die das Publikum nicht nur bestaunen, sondern auch aktiv begleiten durfte. Sechs Jagdhorn-Bläsergruppen verliehen dem Schlossgelände eine eindrucksvolle Klangkulisse. Dazu boten Stände zu Jagd, Wald und Naturschutz spannende Einblicke. Für Kinder gab es Schminken, Basteln und erstmals einen digitalen Erlebnisführer, bei dem Jagdhündin „Juke“ zu interaktiven Abenteuern im Schlossgarten einlädt.

Tiergartenfest mit neuer Begegnungsstätte

Am Sonntag zog das Fest weiter in den Tiergarten. Noch vor Beginn des bunten Programms wurde eine neue Begegnungsstätte als Abschluss des Skulpturenpfades eingeweiht. Dezernent Lars Thielecke würdigte das Projekt als „Legende, die den gesamten Tiergarten symbolisiert“. Harfenspielerin und Märchenerzählerin Agnes Barbara Kirst stellte die Geschichte passend zur feierlichen Einweihung vor.

Im Anschluss wartete das 5. Tiergartenfest mit über 25 Vereinen, Institutionen und Mitmachangeboten auf. Vom Barfuß-Pfad über Sackhüpfen bis hin zum Barock-Fechten – besonders für Kinder bot sich eine Fülle an Abenteuern. Ein Highlight war das Balancieren mit Ziegen, bei dem Streicheln und Bürsten ausdrücklich erlaubt war.

Für musikalische Unterhaltung sorgten die Senziger Mitsinge-Gruppe, ein Mitmach-Theater und die Märchenfee. Auch kulinarisch war für alles gesorgt: Der Förderverein Netzwerk für Senzig bot deftige Speisen und erfrischende Getränke an, sodass Besucher zwischen den vielen Programmpunkten neue Kraft tanken konnten.

Ein Fest zwischen Geschichte und Gegenwart

Mit der Verbindung von historischer Jagdtradition und lebendigem Familienprogramm zeigte das Jubiläumswochenende eindrucksvoll, wie Königs Wusterhausen sein kulturelles Erbe feiert – und zugleich neue Geschichten schreibt.